Interferenz kann auch an dünnen Schichten entstehen, wie zum Beispiel an Seifenblasen.
Um diese zu berechnen, schaut man sich am besten wieder an, welchen Gangunterschied zwei interferierende Strahlen haben.
Hierzu werden die Strahlengänge graphisch dargestellt (siehe Abbildung 4.14).
Der geometrische Wegunterschied zwischen Strahl 1 und Strahl 2 ist:
(4.5)#\[
\begin{equation}
\Delta s = n \cdot \overline{AB} + n \cdot \overline{BC} - \overline{AD} = 2 \cdot n \cdot \overline{AB} - \overline{AD}
\end{equation}
\]
da die Strecken \(\overline{AB}\) und \(\overline{BC}\) gleich sind und das Licht im Medium die Geschwindigkeit
\(\frac{c}{c_0} = \frac{n_1}{n_2} = n \Leftrightarrow c = c_0 \cdot n \) hat.
Da \(n > 1\) tritt in \(A\) ein Phasensprung von \(\pi\) auf.
Im folgenden werden die einzelnen Streckenabschnitte berechnet:
Strecke \(\overline{AB}\)
Die Strecke \(\overline{AB}\) ergibt sich über trigonometrische Beziehungen zu
weitere Zusammenhänge
Die Strecke \(\overline{AC}\) ist genau doppelt so lang wie die Strecke \(\overline{EB}\). Für die Strecke \(\overline{EB}\) gilt
\(\Delta s\) ist also die Wegstrecke, die der Strahl 2 im Vergleich zu Strahl 1 zusätzlich zurückgelegt hat. Um den Gangunterschied \(\delta\) zwischen den beiden Strahlen zu berechnen, müssen zusätzliche Phasensprünge bei Reflexion berücksichtigt werden.
Bei der Reflexion in Punkt \(A\) tritt bei Strahl 1 eine Phasenverschiebung von \(\pi\) auf, da \(n>1\) ist.
Im Punkt \(B\) tritt keine Phasenverschiebung auf, da \(n_3 <n\).
Daher ist der Gangunterschied zwischen Strahl 1 und 2
\[
\begin{equation}
\delta = \Delta s - \pi = 2 d \sqrt{n^2- sin^2\left( \theta_1 \right)} - \frac{\lambda}{2}
\end{equation}
\]
Dann ergibt sich konstruktive Interferenz (Maxima) bei:
Bei der Reflexion in Punkt \(A\) tritt bei Strahl 1 eine Phasenverschiebung von \(\pi\) auf, da \(n>1\) ist.
Im Punkt \(B\) tritt ebenfalls Phasenverschiebung auf, da \(n_3 > n\).
Daher ist der Gangunterschied zwischen Strahl 1 und 2
\[
\begin{equation}
\delta = \Delta s = 2 d \sqrt{n^2- sin^2\left( \theta_1 \right)}
\end{equation}
\]
Dann ergibt sich konstruktive Interferenz (Maxima) bei:
\[
\begin{equation}
\delta = \Delta s - \pi = 2 d \sqrt{n^2- sin^2\left( \theta_1 \right)} = n\cdot \lambda
\end{equation}
\]
mit \(n \in {1,2,3,...}\)
und destruktive Interferenz (Minima) bei
\[
\begin{equation}
\delta = \Delta s - \pi = 2 d \sqrt{n^2- sin^2\left( \theta_1 \right)} = \left( n - \frac{1}{2} \right) \cdot \lambda
\end{equation}
\]