Um zu verstehen, wie die Intensitätsverteilung an einem Gitter aussieht, schauen wir uns zunächst an, was bei \(N\) Einzelstrahlen passiert (siehe Abbildung 3.16).
mit \(\Delta \phi = \frac{2\pi}{\lambda} \cdot d \cdot sin \left(\theta \right)\).
Das bedeutet auf dem Schirm treffen \(N\) Strahlen mit einem Gangunterschied \(\delta_i\) mit \(i = 1..N\) auf.
Die daraus resultierende Welle ist dann
\[\begin{split}
\begin{eqnarray}
z_{ges} \left(t,x \right)
&=& \sum_{i=1}^N \hat{z} e^{j \left(\omega t -k x + i \Delta \phi \right)} \\
&=& \hat{z} e^{i \left(\omega t -k x\right)}\sum_{i=1}^N e^{i\left(l \Delta \phi \right)} \\
&=& \hat{z} e^{i \left(\omega t -k x\right)}\sum_{i=1}^N \left( e^{i \Delta \phi} \right)^l \\
&=& \hat{z} e^{i \left(\omega t -k x\right)}\sum_{i=0}^N \left( e^{i\Delta \phi} \right)^{(l-1)}
\end{eqnarray}
\end{split}\]
Zur Lösung kann die endliche geometrische Reihe (für \(q \le 1\)) verwendet werden.
Die Intensitätsverteilung von \(N\) sich überlagernden Strahlen mit Abstand \(d\) und daraus resultierender Phasenverschiebung \(\Delta \phi = \frac{2\pi}{\lambda} \cdot d \cdot sin \left(\theta \right)\) und \(I_0 = \hat{z}\hat{z}^\ast\) ist somit
\[
\begin{equation}
\Rightarrow I
= I_0 \frac{sin^2 \left( \frac{N \pi d}{\lambda} sin (\theta) \right)}{sin^2 \left( \frac{\pi d}{\lambda} sin (\theta) \right)}
\end{equation}
\]
Wie in Abbildung 3.17 dargestellt ist, findet man bei einem Gitter aber nicht \(N\) einzelne Strahlen, sondern \(N\) Spalte mit endlicher Breite \(b\) und Spaltabstand \(d\).
Die resultierende Intensität an einem Gitter ist also eine Überlagerung aus der Intensitätsverteilung an einem Einzelspalt und der Verteilung, welche aus der Überlagerung von \(N\) Strahlen her resultiert. Die Interferenzverteilung am Gitter ist als
Abbildung Abbildung 3.18 und Abbildung 3.19 zeigen zeigt die Intensitätsverteilung an einem Gitter mit \(N=5\) und an dem einfachsten Gitter, dem Doppelspalt mit \(N=2\).
Wie zu erkennen ist, führen die Spalte dazu, dass es neben den Hauptmaxima weitere \(N-2\) Nebenmaxima gibt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass
Die Intensitäten der Hauptmaxima sind größer also bei Einzelspalt
Die Hauptmaxima sind schmaler.
Es existieren sehr intensitätsschwache Nebenmaxima.
Bei optischen Gittern wir der Abstand von jeweils zwei benachbarten Spaltmitten auch als Gitterkonstante bezeichnet. Oft wird auch die Anzahl der
Spalte (“Striche”) pro \(mm\) angegeben.
Optische Gitter haben viele Anwendungsbereiche.
Wellenlängenmessung
Mit einem Gitter kann beispielsweise durch Messung der Abstände der Hauptmaxima die Wellenlänge des verwendeten Lichtes bestimmt werden.
Spektralanalyse
Fällt Licht mehrerer Wellenlängen auf das Gitter, so zeigen die unterschiedlichen Wellenlängen Interferenzmuster mit unterschiedlichen Abständen der Maxima. Licht lässt sich also in seine Spektralfarben zerlegen. Durch Messungen der farbspezifischen Abstände der Maxima kann ermittelt werden, welche Wellenlängen zum Spektrum beitragen.